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Erste Hilfe am Berg bei einem Notfall

13.12.2022

Leiste Erste Hilfe am Berg!

Erste Hilfe am Berg: Kleiner Fehltritt – gravierende Konsequenzen

Dörfchen wie aus den Märchen, immergrüne Wälder, kristallblaue Bergseen und abenteuerliche Wanderwege bieten die Schweizer Alpen. Die atemberaubenden Berglandschaften zu erkunden, gehört schon zur Kultur und sie machen einen grossen Teil der Identität der Schweiz aus. Deshalb locken sie viele Touristen mit heilender Bergluft und freier Natur. Erste Hilfe am Berg ist wichtig, denn die Berge sind nicht zu unterschätzen und sie bergen gewisse Gefahren.

Kleine Fehler können schwerwiegende Folgen haben. Bei einem Notfall haben die Rettungsdienste je nachdem Mühe den Ort des Geschehens zu erreichen, weshalb das Wissen über Erste Hilfe am Berg. Aus diesem Grund sollten wir uns den Notfallalgorithmus sehr gut verinnerlichen, damit bei einem Unfall sofort korrekt gehandelt werden kann.

Für Sicherheit sorgen

Es ist menschlich, Angst oder Panik zu verspüren, wenn sich in unserer Gegenwart ein Unfall ereignet. Emotionen erschweren es uns jedoch oft, rational zu handeln. Für die Erste Hilfe am Berg ist es wichtig  Ruhe zu bewahren und sich einen Überblick zu verschaffen.

Dies erleichtert uns das Erkennen von eventuellen weiteren Gefahren, das objektive Einschätzen des Unfalls und das weitere Vorgehen. Wie in jeder anderen Situation ist die eigene Sicherheit die erste Priorität, um den Schaden so minim wie möglich zu halten.

Falls sich noch weitere Personen in der Nähe befinden, muss zuerst auch für deren Sicherheit gesorgt werden. Und die Gefahrenstelle muss zum Eigen- und Fremdschutz abgesichert werden. Entweder übernimmt diese Funktion eine weitere Person oder die Stelle kann mit farbigen Kleidungsstücken (z.B. Jacken) sichtbar gemacht werden. Es sollten keine Objekte (z.B. Rucksäcke) dafür verwendet werden, die als Hindernis wirken können, da dies zu weiteren Unfällen von Mountainbikern führen könnte.

Wenn die Unfallstelle von weiteren Gefahren bedroht ist, sollte die betroffene Person, wenn möglich aus diesem Gefahrenbereich entfernt werden. Ist dies jedoch nicht möglich, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, hilft nur noch das Betätigen des Notrufs.

Der Notfallalgorithmus

Bevor der Notfallalgorithmus in Angriff genommen wird, muss zuerst auf blutende Wunden geprüft und diese mit einem Druckverband versorgt werden.

Als Nächstes gilt es, die folgenden Schritte durchzugehen:

-Ist die verunfallte Person ansprechbar? Wenn nicht, dann sofort den Notruf betätigen, Atmung überprüfen, ggf. Reanimation ausüben

-Handelt es sich um einen Sturz?

• Ja, dann Körper auf Blutungen, Schwellungen, Schmerzen etc. prüfen o Wenn Verletzungen vorhanden, dann den Notruf betätigen und Wunde versorgen

• Nein, dann Symptome ermitteln und fragen, ob dies der betroffenen Person bekannt ist o Wenn nicht, dann den Notruf betätigen

  • Verunfallte Person nach Wunsch lagern

  • Für Wärmeerhalt sorgen, indem die betroffene Person gut eingepackt und vor Kälte und Nässe geschützt wird

  • Die verunfallte Person psychisch betreuen

  • Auf Rettungsdienst warten

Kreislauf- und Herzprobleme

Wenn sich eine Person mit blassem Gesicht nicht mehr fortbewegen mag und sich hinsetzen muss, dann muss auch zuerst für eigene Sicherheit gesorgt sein und danach sollte die betroffene Person angesprochen werden. Erste Hilfe am Berg bedeutet: Zuerst nach ihrem Wohlbefinden fragen und erkunden, ob etwas passiert ist. Falls es der Person nicht gut geht, dann weiterfragen, ob ihr die Symptome bekannt vorkommen und wann sie zuletzt Nahrung oder Flüssigkeit zu sich genommen hat. 

Je nach Antwort soll der/dem Betroffenen entsprechend geholfen werden. Falls es sich um Kreislaufprobleme handelt, soll sich die Person im Schatten ausruhen, etwas essen und trinken und die Beine hochlagern. Wenn es ihr nach einer langen Pause etwas besser geht, ist normalerweise der langsame Abstieg mit Begleitung oder das Auffinden der nächstgelegenen Bahn am sinnvollsten.

Wenn beides nicht möglich ist, dann sollte der Rettungsdienst angerufen werden. Falls noch weitere Beschwerden bestehen, wie z.B. Atemnot, Druck in der Brust, Übelkeit oder wenn die Person Panik verspürt oder unter Schocksymptome (blass und kalter Schweiss) leidet, dann muss vorsichtig und schnell gehandelt werden. Erste Hilfe am Berg bedeutet den Notruf sofort zu betätigen und danach gemäss Notfallalgorithmus vorzugehen.

Wir raten dir, bevor du zu deinem nächsten Abenteuer in den Bergen aufbrichst, dein Wissen über die Erste Hilfe am Berg aufzufrischen und dir den Notfallalgorithmus zu verinnerlichen. Denn je sicherer wir uns darin fühlen, desto einfacher ist es, in solch einer Situation klaren Kopf zu bewahren.